Ich habe mich seit Monaten nicht mehr berührt, ausser sie verlangt es von mir.
Eines Tages steckte sie meinen Schwanz in einen Käfig und besiegelte meine Abhängigkeit von ihr. Seitdem bin ich ihr hörig, trotzdem sie fast nie anwesend ist. Wenn sie etwas von mir verlangt, schickt sie mir eine Textnachricht an mein Mobiltelefon. Anfänglich holte sie mich noch zu sich, meist ohne dass ich wusste, was mich erwartete. Ab und an verriet sie mir perfide Details im Vorhinein, die sie nach Lust und Laune einhielt oder auch nicht.
Sie ist unberechenbar. In den letzten Monaten sehe ich sie kaum noch. Ich weiß nie, wann sie sich melden oder wann sie mich in meiner Erregung köcheln lassen wird. Auch wenn ich ihr flehende Nachrichten schicke, werden sie konsequent ignoriert. Ich weiß nicht einmal, ob sie ankommen oder ob ihre Nummer noch existiert. Ich kann in der Nacht nicht schlafen, weil mein ungestilltes Verlangen im Schwanzkäfig rebelliert. Ich schaue keine Pornos und vermeide jegliche Erregung, aber die Frauen in ihren Sommerröcken und Spaghetti Shirts sind eine permanente Qual. Ich beschliesse alles hinzuschmeissen und mich zu befreien, mich in einem erlösenden Akt herauszuschneiden und alles hinter mir zu lassen, aber nichts ist so betörend wie die Hoffnung und so verheißungsvoll wie ihre Erfüllung, wenn dann doch endlich ihre Nachricht eintrifft.
Dann enthält sie keinen Text, nur drei lakonische Ziffern. Für den überwiesenen Betrag bekomme ich eine Adresse und einen Zeitpunkt. Dann sitzen wir uns in einem Cafe gegenüber. Sie, ebenso aufreizend gekleidet wie desinteressiert in ihrem Gehabe, fährt mir mit ihrem Schuh zwischen die Beine um meinen Gehorsam zu kontrollieren. Ein Griff in ihre Tasche befördert einen winzigen Schlüssel mit einem abgegriffenen Metallanhänger wie von Spindschlüsseln hervor mit einer schwarz eingravierten Nummer: 13. Sie legt ihn vor sich auf den Tisch, entnimmt ihrer immer gleichen, gelben Zigarettenschachtel eine Parisienne und zündet sie mit verspottender Gemächlichkeit an. Im Käfig zwischen meinen Beinen hämmert die Berührung ihres Fußes nach.
„Du gehst aufs Klo und nimmst dort den Käfig ab. Du wirst dich nicht wichsen, nein, du wirst dich nicht einmal berühren. Ich will, dass du fein säuberlich darauf achtest, dass du an deinem Schwanz nicht einmal ankommst. Das gilt von nun an für immer. Ausser ich fordere dich dazu auf. Ist das klar?“ Instruiert mich wie in einer Filmszene und bläst mir ihre Arroganz als Rauchwolke ins Gesicht.
„Und noch etwas: Hier ist mein Slip.“, sie streckt mir ihre geschlossene Hand entgegen und drückt mir das kleine Stück Stoff in die hohle Hand. Noch eine flüchtige Berührung. „Den ziehst du dir an und trägst ihn, bis ich dir erlaube ihn auszuziehen. Also halte dich sauber, aber jedesmal wenn du kommst wirst du in meinen Slip spritzen und in deinem Saft herumlaufen bis er eingetrocknet ist.“
Am Klo sperre ich mich in eine Kabine, das Klicken des Schlosses verheißt neue Freiheit. Voll Euphorie ziehe ich das Vorhängeschloß ab und den Eichelkäfig vom Schaftring und atme auf, als sich mein Schwanz endlich wieder zu voller Größe entfalten kann. Steif und gerade steht er pochend von mir ab und ich nehme ihn nach Langem wieder in die Hand und berühre ihn. Ich drücke die Eichel und eine Wohligkeit durchflutet mich, streichelt meine Eingeweide, löst meine Brust und schwappt bis in meinen Kopf. Ich streife sanft um den Schaft, umspiele mit den Fingern meine Eier und wandere zurück hinauf um mir noch einen Schuss Erregung zu versetzen. Alles löst sich in Wärme, Erregung, Dankbarkeit: Die letzten Wochen der Verzweiflung und des Verzagens, die Schmerzen und die Frustration, die Unsicherheit und die Fragen, die vergangene Zeit schrumpft zur Bedeutungslosigkeit und die jetzige dehnt sich endlos. Die schmierigen Wände des Klosetts sind die freundlichen Wächter meiner wiedergewonnenen Intimität.
Da werden sie plötzlich von der Klospülung nebenan niedergerissen als wären sie aus Papier und ich stehe mit tropfendem Schwanz in den Ruinen meines Ungehorsams. Ich fummle den Slip aus meiner Hosentasche und wurstle mich hinein, versuche vergebens meine abstehende Männlichkeit mit dem dürftigen Stück Stoff zu bändigen. Ich ziehe kapitulierend meine Hose hinauf und klemme meine Lust hinter den Hosenschlitz. Ich stürme aus dem Klo ohne den Wasserhahn zu beachten, bremse mich tief atmend hinter der Klotür ein um jede Hektik zu vertreiben und nehme verstört auf meiner Bank Platz.
Sie ist weg.
Schuldbewusst zahle ich ihr Getränk und meines und mache mich auf einen verlorenen Heimweg. Die kurze Euphorie ist ebenso dahin wie meine Erregung, nur mehr die Verhöhnung ihres Slips zwischen meinen Beinen.
In der Sicherheit der eigenen vier Wände kehrt mein Widerstandsgeist zurück und ich schlüpfe aus ihrem vermaledeiten Slip, lege ihn vor mir auf den Tisch und beginne mich triumpierend über ihm zu befriedigen. Nichts hält mich jetzt davon ab mir zu nehmen, was ich will und mir die Lust zu verschaffen, die mir gebührt. Ich stelle mir vor wie sie unter mir liegt, durch eine übermenschliche Gewalt mir ausgeliefert und ich labe mich an meiner stolzen Härte und meinen Allmachtsphantasien. Sie brauen sich in mir zusammen wie ein Gewitter und entladen sich über ihrer textilen Welt. Selbst das Klingeln der SMS irritiert mich nicht in meiner abgehobenen Sphäre, denn hier gelten meine Gesetze und ich koste sie aus bis auf den letzten Tropfen.
Als ich wieder zur Besinnung komme schiele ich auf mein Handy, das mir zum ständigen Begleiter geworden ist:
„Ich hoffe, du hast Spass gehabt. Bis morgen.“
Um fünf Uhr morgens klingelt mich eine SMS aus dem Schlaf:
„In zwanzig Minuten bei mir.“
Als Erstes antwortet mein Schwanz auf die Nachricht mit freudiger Erregung. Ich bin mit einem Mal hellwach, springe aus dem Bett in die Dusche, um mich für sie sauber zu machen und schlüpfe ins nächstbeste Gewand von gestern abend, ziehe es wieder aus, als ich ihren Slip mit meinem vertrockneten Triumph darauf am Tisch liegen sehe und lege ihn mir an.
Fünfundzwanzig Minuten später steige ich die Treppen ins Sutterain, knie mich vor der schweren Metalltür in den Staub und klopfe das vereinbarte Zeichen. Niemand antwortet.
Instinktiv klopfe ich ein zweites Mal, etwas lauter.
Keine Antwort.
Ich lausche.
Nichts, ausser meinem gepressten Atem. Nervös blicke ich mich um, ob auch ja niemand kommt, der mich vor der Kellertür kniend überraschen kann.
Nun, es dauert so lange bis mir die Knie schmerzen und ich meine Position wechseln muss. Wiederholt klopfe ich, immer zögerlicher, aus Angst, dass ich in der Totenstille der Nacht das Haus aufwecke.
Dann dämmert es mir erst: Sie bestraft mich! Ich sitze wie ein bescheuerter Idiot mitten in der Nacht vor einer verwaisten Kellertür, während sie sich ins Fäustchen lacht! Wie schwanzgesteuert kann man sein?! Ich würde mich endlos erniedrigen lassen für das Versprechen eines Orgasmus. Ich bin nicht nur jämmerlich, sondern auch idiotisch. Die Aussichtslosigkeit meiner Lage und die Schmerzen in den Knien lassen meine lächerliche Hoffnung schwinden und ich ziehe mich schwerfällig und zerknirscht hoch und trete den Heimweg an.
Ich schleppe mich gerade die Stiegen hoch, als ich im Rücken das metallische Knarzen eines Schlosses vernehme. Die Tür steht plötzlich einen Spalt offen. Ich muss nicht mal die Schnalle drücken, um in den leeren Raum einzutreten.
Ich solle wenigstens Haltung annehmen, herrscht sie mich an.
Unverzüglich falle ich auf die Knie, sie schmerzen nun noch mehr als vorher. Sie verlangt, dass ich mich ausziehe und meine Geldtasche auf den Tisch lege.
So knie ich also nackt in ihrem Vorzimmer, bis sie zu mir kommt und mir ein Halsband umlegt. Sie führt mich wie einen räudigen Hund in den großen Raum, dirigiert mich auf einen Sessel und schnallt mich fest. Vom Boden hebt sie meinen bekleckerten Slip auf, stopft ihn mir unsanft in den Mund und knebelt mich brutal mit Paketband. Dann öffnet sie meine Geldbörse, nimmt die Scheine heraus und betrachtet sie kurz, ehe sie sie auf den Tisch fallen lässt. Ich kann ihr keine Gemütsregung entnehmen. Sie schlüpft in ein Paar pechschwarze Nylonhandschuhe, übergießt sie mit Gleitgel. Sie packt gekonnt meinen Schwanz, der so simpel gestrickt ist, dass er prompt in ihrer Hand anschwillt.
„Ich hoffe, du hast es genossen gestern! … damit es sich wenigstens auszahlt dein eingetrocknetes Sperma im Mund zu haben. Oder glaubst du, ich lasse mich von dir verarschen? Jetzt nehme ich dir deine Erregung und gebe dir die Qual der Stille. Also genieße, solange du kannst.“
Sie weiß wie sie mich berühren muss und hat mit meinem dummen Ding ein leichtes Spiel. Ich kann mich in meinen Fesseln ihrem Griff nicht entziehen und sie massiert mich bis zum letzten Tropfen.
Sie streift den bekleckerten Handschuh in den Müllkübel in der Ecke ab. Daraufhin verlässt sie den Raum, ihre Stöckel verhallen im Vorzimmer bis ihnen die zugeworfene Metalltür jede Resonanz nimmt. Eine einsame, beklemmende, ungewisse Stille umgibt mich. Aus den Fesseln gibt es kein Entkommen und das dumpfe Stöhnen, das der Knebel zulässt, dringt sicher an niemandes Ohren.
Das ist die Geschichte, die ich euch erzählen soll, so hat sie es mir aufgetragen. Sie war der Auftakt einer Reihe von Erniedrigungen, denen sie mich seither unterzieht – so wie auch dieser hier: Dass ich mich vor Euch entblößen muss.
Ich bin seitdem permanent im Käfig eingeschlossen. Das Piercing an meiner Eichel hat sie mich anfertigen lassen, damit ich nicht entkommen kann. Und ich kann beim besten Willen nicht beschreiben, was es mir für eine innere Erfüllung verschafft, mich von ihr erniedrigen zu lassen. Ich genieße es, wenn sie mich einschließt, ich werde jedesmal erregt. Ich bin ihr dankbar, wenn sie ihn wegsperrt. Ich habe den Schmerz genossen, den es gekostet hat, den stählernen Ring durch meine Eichel zu bohren. Nun ist ein Teil von ihr in mir, auch wenn es nur die materielle Bestätigung ihres Willens ist. Ich habe die intensivsten Orgasmen, wenn sie ihn anbindet, so spannt, dass er unter Zug steht. Dann übermannt es mich schneller als sonst und sie peitscht den Saft aus ihm heraus als würde sie die Saite eines Instruments anschlagen. Es ist ein explosiver Cocktail aus Ausgeliefertsein und Geilheit und Angst vor ihrem sadistischen Desinteresse.
Jenes Desinteresse, das ich schon anfangs angedeutet habe, nimmt mehr und mehr zu. Meine Hörigkeit scheint sie zunehmends zu langweilen und wenige sadistische Ideen entfachen noch ein Glühen in ihren Augen. Bis auf jene, mich hier zu präsentieren und den reißerischen Schmähungen der Meute auszusetzen.