Erotische Fesselkunst gehört zu den Grundpfeilern des BDSM. Aber was hat Schiffbau mit Fixierung zu tun und was bedeutet Rigger eigentlich? Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen und wieso hierbei besonders Ästhetik und Geduld im Mittelpunkt stehen, erfährst du in diesem Artikel.
Beim Rigger BDSM geht es nicht immer um Macht
Rigger bezeichnet im Kontext des BDSM das Bondage mit Seilen, wobei der Rigger der aktive Part während dieser Session ist. Der passive Part wird hingegen als Rope Bunny bezeichnet und zieht den Lustgewinn primär aus der Immobilität. Während du Fesselspiele wahrscheinlich mit Machtentzug und Kontrollverlust verbindest, geht es in diesem Fall vielmehr um Erotik und Ästhetik.
Rigger ist ein englischer Begriff und bedeutet übersetzt Takler – eine Person, die im Schiffbau für die Wartung der Seilanlagen zuständig ist. Im Gegensatz zum Top, den über das Fesseln hinaus auch körperliche Züchtigung erregt, ist reines Rigger BDSM eher eine Kunstform.
Wie beim Shibari, der japanischen Bondage-Kunst, lässt sich der Rigger für eine Session sehr viel Zeit. Das Ziel ist es nicht, sein Bunny zu fixieren und anschließend zu demütigen. Der Fokus liegt auf dem Genuss, der beim Fesseln selbst entsteht. Ästhetische Figuren statt geknebelter Subs, die dann die strenge Hand ihres Doms spüren – das ist der Inhalt beim Rigger BDSM.
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Der Rope Top lebt im Gegensatz zum Rigger seine Dominanz aus
Ein Rope Top geht weiter als ein Rigger und ist wahrscheinlich das, was jeder, der sich bislang nicht näher mit der Materie beschäftigt hat, unter Bondage versteht. Die Sub liegt gefesselt zu seinen Füßen und steht ihm somit wehrlos zur Verfügung. Körperliche Züchtigung erfolgt beim Rigger beispielsweise dadurch, dass die Sub mit Nippelklemmen ausgestattet wird. Gerade, wenn zusätzlich noch die Brüste gefesselt werden, kann das die Session für Bunny und Rigger noch einmal intensiver gestalten.
Willst du also lieber deine Dominanz ausleben, bist du wohl eher ein Rope Top anstelle eines Rigger.
Beim Rigger geht es nicht darum, Macht zu demonstrierst. Schwerpunkt ist der Akt des Fesselns selbst. Eine Bondage-Form, die sich besonders für einen Gentledom eignet – einen Mann, der sanft und behutsam mit seiner Sub umgeht.
Worauf du als Rigger achten musst
Wie bei allen Praktiken der dunklen Erotik ist auch beim Rigger Vertrauen die Grundlage. Das Bunny muss sich komplett entspannen, damit es während der Session nicht verkrampft. Als Rigger stehst du in ständiger Kommunikation mit deiner Sklavin und informierst dich stets über ihr aktuelles Befinden. Emotionale Zuwendung geben dem Sub schließlich ein Sicherheitsgefühl während einer längeren Bondage-Session.
Statt sich für Spanking zu entscheiden sind zudem eher Streicheleinheiten angesagt, um für beidseitigen Genuss zu sorgen. Für die ersten Schritte empfehlen wir dir zudem einen Blick auf unsere Bondage Anleitung zu werfen. Dort lernst du bereits die ersten leichten Knoten, die du auch schnell wieder lösen kannst. Für den Ernstfall legst du aber gerade als Anfänger am besten zusätzlich noch eine Schere bereit, um das Fesselspiel jederzeit beenden zu können.
Vereinbart vorab zudem ein Safeword, mit dem die Sub signalisieren kann, dass sie eine Pause benötigt oder das Spiel unterbrechen möchte. Solle das Safeword fallen hört der dominante Part selbstredend sofort mit seiner aktuellen Tätigkeit auf. Eine Nachbesprechung, um das Bunny emotional aufzufangen gehört zudem ebenfalls zu den Aufgaben eines Riggers.
Was diese Bondage Form ausmacht:
- Ästhetik steht im Mittelpunkt
- Keine körperliche Züchtigung
- Respektvolle Kommunikation zwischen Top und Bottom
Beim Rigger BDSM verwendest du als dominanter Part primär ein Bondage Seil und keine anderen Materialien, wie ein Bondage Tape, Handschellen oder anderweitige Fesseln. Die erotische Fesselkunst eignet sich natürlich auch für Einsteiger, die es genießen, ihren Gegenüber zu fesseln bzw. sich als devoter Part fesseln zu lassen.